Biotonne: AK Umwelt zu Gast in Wasserburg

Mitglieder des AK Umwelt besuchten am 26.03.2021 den Wertstoffhof Wasserburg um sich über die Bio-Tonne zu informieren. Mit dabei waren aus Rosenheim Susanne Heunisch, Magdalena Schwaiger, Dr. Reinhard Kellner und die Stadträt*innen Daniela Dieckhoff und Peter Weigel. Die Gruppe wurde von Herr Schachner, dem Leiter des Abfallwirtschaftsamt, dem 2. Bürgermeister Werner Gartner und den Grünen Wasserburger Stadträt*innen Steffi König und Christian Stadler empfangen.

Wasserburg führte die Biotonne im Holsystem bereits 2018 ein und setzte damit die gesetzlichen Vorgaben um. Die drei Tonnen (Biotonne, Papiertonne, Restmüll) werden den Bürgern kostenlos zur Verfügung gestellt. Bei der Abholung wird jede einzelne Tonne gewogen und berechnet, sodass es den Bürgern möglich ist, durch umweltbewusstes Verhalten Kosten einzusparen. Herr Schachner verdeutlichte allerdings auch, dass für die Einführung der Biotonne viel Überzeugungsarbeit nötig ist. Aber jetzt „geben die Wasserburger ihre Tonne nicht mehr her“. Die beeindruckenden Zahlen zur Sammelmenge von etwa 6 Kg ohne auf 70 Kg pro Person und Jahr mit Biotonne unterstreichen dies nachdrücklich. Warum in Rosenheim geltende Gesetze noch immer nicht umgesetzt werden und warum es die Biotonne in Rosenheim noch immer nicht gibt, war für alle Anwesenden ein Rätsel. Denn alle Befürchtungen, die im Umlauf sind (siehe unten) wurden von Herrn Schachner schnell und fundiert widerlegt.

Das stinkt!

Die zu befürchtende Geruchsbelästigung wird durch einen Kokosfilter im Deckel der Tonne verhindert.

Das ist ekelig!

Naja, ist Abfall ja fast immer. Aber durch die biologisch abbaubaren Tüten, in die der Bioabfall in der Küche gesammelt werden kann, ist eine saubere Entsorgung kein Problem.

Ich habe ohnehin einen Kompost

Wer einen Kompost und ein entsprechend großes Grundstück hat, kann sich von der Pflicht zur Biotonne befreien lassen. Aber fast die Hälfte dieser Bürger hat sich jetzt doch für die Tonne entschieden. Es ist halt einfach praktisch und Essensreste sowie Zitrusschalen sind alles kein Problem mehr.

Der feuchte Müll wird für die Temperaturregelung im Müllheizkraftwerk gebraucht.

Dieser von der CSU-Fraktion immer wieder vorgetragene Einwand wurde von kompetenter Seite in das Reich der Legenden verwiesen.

Die Biotonne ist so ein grüner Fimmel.

Wenn man das Kreislaufwirtschaftsgesetzt so bezeichnen will, dann ja. Es besteht seit 2012 und seit einer Übergangsfrist bis 2015 entscheidet sich Rosenheim immer wieder, die Entwicklung mal zu beobachten. Ist das Innovation? Ist das ernst gemeinter Umweltschutz?

Verbrannt ist auch verräumt.

Das kann man auch von Geld sagen. Der im Biomüll enthaltene Phosphor ist ein wertvoller Rohstoff, den Deutschland übrigens als Dünger von anderen Ländern importiert. Warum arbeiten Biogasanlagen denn wirtschaftlich? Und warum wollen wir dieses Geld nicht? Ist das verantwortliches wirtschaftliches Handeln?

Diese und noch viel mehr Informationen haben wir erhalten und bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Schachner und den Damen und Herren aus der Politik!

Weitere Infos zur Biotonne findet ihr bald hier.

Wer Lust hat, sich dem AK Umwelt und Klima anzuschließen, melde sich einfach per Email bei susanne-heunisch@gruene-rosenheim-stadt.de

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