Berühmte Söhne und Töchter Rosenheims – wenn man auf diese Liste bei Wikipedia schaut, sind von 75 Persönlichkeiten nur drei Frauen für Rosenheim gelistet. Mit dieser Beobachtung starteten Elisabeth Sommer und Verena Weindel von den Rosenheimer Grünen den Stadtspaziergang zum Weltfrauentag mit dem Thema: Starken Frauen auf der Spur.
Überwältigt von der hohen Anzahl der Teilnehmer, die sich am Sonntag (01.03.2020) um 14 Uhr auf dem Max-Josef-Platz eingefunden hatten, führten die beiden Veranstalterinnen zu Plätzen und Orten, wo Anknüpfungspunkte zu der Geschichte und dem Wirken von starken Frauen in der Stadt wahrnehmbar sind.
So zeichneten sie zum Beispiel am Gedenkstein für Elisabeth Stechl, der sich versteckt neben dem Eisstadion befindet, deren beharrlichen Einsatz in den 90-er Jahren gegen das geplante AKW Marienberg nach. Auch Frauenpersönlichkeiten aus dem 19. Jahrhundert, die eher still im Hintergrund an der Seite ihrer Ehemänner wirkten, wie beispielsweise Rosa Gillitzer und Franziska Rieder, kamen zur Sprache.
Ehrenamtlich engagierte und für das Gemeinwohl tätige Frauen der Gegenwart, wie Sigi Thäle und Claudia Grosse, begleiteten den Spaziergang. In ihrem Studio im Santahaus zeigte uns Sigi Thäle ihren originellen Naturschmuck aus wiederverwerteten Materialien, eine künstlerische Idee, die aktuelle Umweltfragen ästhetisch aufgreift. Claudia Grosse berichtete über die erfolgreiche Umsetzung der Landesgartenschau in Rosenheim 2010 unter dem Motto „Von der Vision in die Tat“, dank der Unterstützung aus dem Rosenheimer Forum für Städtebau und Umweltfragen und einem weiten bürgerschaftlichen Engagement.
Margarete Bause, die als Grüne Bundestagsabgeordnete den Rosenheimer Stadt- und Landkreis vertritt, erntete viel Applaus für die anschauliche Darstellung ihres frauenpolitischen Engagements auf Landes- und auf Bundesebene und der Errungenschaften für die Sache der Frauen.
Das Anliegen dieses Frauenspaziergangs war, Frauen mit Vorbildwirkung in Rosenheim sichtbar zu machen. Die Veranstalterinnen ernteten von den rund 50 Teilnehmer*innen für die abwechslungsreiche und gelungene Darstellung dieses Frauenthemas große Anerkennung. Die gemütliche Einkehr im Café Innig in der Innstraße rundete diesen sonnigen Nachmittag zum Auftakt des Weltfrauentages 2020 ab.
Bericht: Elisabeth Sommer
Fotos: Steffi König