Der AK Umwelt und Klima engagiert sich für die Einführung einer Biotonne und dazu gehört natürlich auch die Frage, was mit dem gesammelten Biomüll anschließend geschehen soll.
Deshalb sind Daniela Dieckhoff, Susanne Heunisch, Reinhard Kellner, Astrid Schenck und Peter Weigel am Freitag, den 14. Mai nach Aham geradelt, um sich im Rosenheimer Erdenwerk vor Ort zu informieren.
https://www.rosenheimer-erdenwerk.de
Der Inhaber und Geschäftsführer Michael Maier nahm sich viel Zeit, um alle Fragen zu beantworten und die Zusammenhänge im Betrieb zu erklären. Beeindruck waren wir alle von seinem Blick auf ökologische Zusammenhänge und sein persönliches Engagement. Dass die Erden in recyceltem Kunststoff verpackt sind, muss hier wohl gar nicht mehr erwähnt werden.
Bioabfälle als wertvoller Rohstoff
Im Rosenheimer Erdenwerk wird aus Biomüll Erdgas für den Eigenbedarf gewonnen.
Außerdem dienen die Inhalte der Biotonne als Ausgangsstoff für verschiedenste Pflanzerden, die vom Rosenheimer Erdenwerk vertrieben werden.
Auch unsere Bioabfälle und Speisereste könnten so wieder in den Stoffkreislauf eingebunden werden, statt als Schlacke in einem Endlager zu verschwinden.
Die Anlieferung des Biomülls erfolgt aus einem Umkreis von 100 km. Rosenheim wäre damit in einer durchaus angemessenen Entfernung.
Zudem wäre es möglich, im Erdenwerk Kapazitäten zu schaffen und die Inhalte der Rosenheimer Biotonne aufzunehmen.
Problem Störstoffe
Ein Hauptproblem sind bei der Verwertung die Störstoffe, also alles, was im Biomüll landet und da nicht hingehört.
Ein Blick auf den angelieferten Müll zeigt, welche Dimensionen dieses Problem annimmt.
Neben einer engagierten Aufklärung ist hier Kontrolle nötig.
Im Bringsystem wird das nach Aussagen aller Experten nicht funktionieren!
Aber auch die Biotonne, die abgeholt wird, muss kontrolliert werden.
Neben der Sichtkontrolle durch die Müllwerker beim Einsammeln ist ein Metalldetektor dabei eine wertvolle Hilfe. Denn, wie Herr Meier ausführte, „wo Metall im Müll ist, findet sich auch noch mehr, was nicht reingehört“.
Wir Rosenheimer sollten hier Verantwortung übernehmen und die Störstoffe dort stoppen, wo sie entstehen und das Problem nicht dem Betreiber überlassen.
Hier zeigt sich auch die Schwierigkeit bei den kompostierbaren Plastiktüten: Später lassen sich diese nämlich nicht mehr von anderen Plastiktüten unterscheiden. Deshalb wäre ein konsequenter Einsatz von Papiertüten der bessere Ansatz.
Der Besuch hat uns weiter darin bestärkt, für die Einführung einer Biotonne zu werben und zu kämpfen.
Zum Thema Müll sei an dieser Stelle auch an die Ortsversammlung am 5. Juli erinnert, die sich für Rosenheim mit dem Thema „Was passiert mit unserem Müll?“ beschäftigen wird.
Susanne Heunisch